Lost in translation


©Constantin Georgescu

Tanzmusiktheaterproduktion für 4 Tänzer*innen und Streichquartett

UA am 23.April 2022 im MuTh Wien

Musik: Elisabeth Naske
Tanz und Choreographie: Choreographia[Inter]Austriaca
Ausstattung: Hanna Naske

Choreographia[Inter]Austriaca:
Damián Cortes Alberti
Kai Chun Chuang
Marcela López Morales
Maria Shurkhal
Rose Breuss

Musik:
Anne Harvey, 1.Violine
Joanna Lewis, 2.Violine
Simon Schellnegger, Viola
Elisabeth Naske, Violoncello

Zielgruppe: 6 – 99 Jahre


Dauer: 45 min


‚Lost in translation‘ beschäftigt sich in Musik und Tanz mit dem Thema Kommunikation.

Das Thema Kommunikation eröffnet ein schier unendliches Feld an Überlegungen und Fragestellungen: Was ist Kommunikation? Wie können Individuen in Kommunikation treten? Was, von dem, was man kommunizieren will, kommt wie beim Empfänger an? Wie funktioniert Ver- und Entschlüsselung von zu kommunizierenden Inhalten? Wie können wir die Form ohne den Inhalt verändern?

Oft benutzen wir die gesprochene Sprache, um zu kommunizieren, auch wenn das bei weitem nicht die einzige Form der Kommunikationsmöglichkeit ist. Spannend ist es, wie sehr Sprache in unser Denken eingreift und wie sehr sie von kulturellen und gesellschaftlichen bis hin zu geographischen Voraussetzungen geprägt ist.

‚Lost in translation‘ bezeichnet zum einen Wörter, die in anderen Sprachen nicht existieren und dort mit vielen Worten umschrieben werden müssen. Zum anderen steht es aber auch für das Faktum, dass Wörter niemals eindeutig sind. Was vom Sender ausgesandt wird und was beim Empfänger ankommt, ist von einer Vielzahl von Faktoren abhängig, sodass es sehr schwierig wird, zu garantieren, dass übersandte Informationen auch so ankommen, wie man sie abgeschickt hat.

Genau das ist unser Thema, die filigrane Zerbrechlichkeit von Sprache, die mit klaren Begrifflichkeiten zu arbeiten scheint und beim näheren Hinschauen doch jede Eindeutigkeit verliert.


Die folgenden sechs Wörter dienen als Ausgangspunkt unserer Produktion:

Plim-plam-pletteren: Holländisch, bezeichnet das Springenlassen von flachen Steinen im Wasser
Akihi: Hawaianisch, wenn man sich eine Wegbeschreibung anhört, dann losläuft und sie augenblicklich wieder vergisst
Mamihlapinatapai: Yanghan (Sprache der Ureinwohner Feuerlands in Chile), eine stillschweigende Übereinkunft zwischen zwei Menschen, die sich beide das Gleiche wünschen (und beide nicht den ersten Schritt tun wollen)
Hanyauku: Rukwangali (Namibia), auf Zehenspitzen über heißen Sand laufen
Iktsuarpok: Inuktitut (Sprache der Inuits), Wenn man immer wieder hinausläuft um nachzusehen, ob jemand (irgendjemand) vorbeikommt
Mencolek: Bahasa (Indonesien), jemanden zum Narren halten, indem man auf die linke Schulter tippt, wenn man rechts neben ihm steht bzw. umgekehrt